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Wolle, Wolf und Schütze: Eine Zeitreise in die Tuchfabrik Müller

Unsere „Zeitreise“ begann am 27.1.2022 mit der DaZ-Gruppe des Jahrganges 6. (DaZ= Deutsch als Zweitsprache) Eine Woche später durfte die DaZ-Gruppe aus Jahrgang 5 den gleichen Ausflug machen. Frau Kilickeser vom Kommunalen Integrationszentrum KoBIZ begleitete den ersten Ausflug, Yassin, unser BuFDi den zweiten. Uns begegnete viel Erstaunliches: 100 Jahre alte Maschinen, Wolle, die von der Decke fällt wie Schnee, eine Dampfmaschine, die Spinnerei, Webstühle, eine Glasbrücke hoch über dem Bach, Plumpsklos… und am Ende durften wir Bälle filzen und an der Mottenburg spielen.

Geschichtlich und sprachlich haben wir auch einiges mitgenommen:

Wir sind mit dem Bus nach Kuchenheim gefahren und stehen im Hof des Museums vor den alten Toiletten. Frau Gerhards erzählt uns, dass die Tuchfabrik Müller über 100 Jahre alt ist. Es gibt die Fabrik seit 1894. Im Jahr 1961 waren die Maschinen alt geworden und die Geschäfte liefen nicht mehr gut. Da hat Herr Müller, der Fabrikant, einfach die Tore geschlossen. Er die ließ die Produktionsstätte stehen – so, wie sie war.
Fast dreißig Jahre schlummerte sie im
Dornröschenschlaf, dann wurde sie wieder aufgeschlossen und ist heute ein ungewöhnliches Museum.

 

 

 

NOMEN:

Maskulinum (männlich) – Blau
Neutrum (sächlich) – Grün
Femininum (weiblich) – Rot
(die Pluralform ist orange)

Singular, Plural

die Zeitreise, – n
das Museum, die Museen
das Industriemuseum, die Industriemuseen
der Stoff, – e
das Tuch, die Tücher
die Tuchfabrik, – en
die Maschine, – n
das Geschäft, – e
die Produktion, – en
die Produktionsstätte, – n
schlummern (= schlafen) (Achtung! Das ist
ein Verb! Andere Wortart!)

Frau Gerhards macht die Führung:
Hier erzählt sie uns die Geschichte der
Tuchfabrik Müller. (Nein, die Fabrik gehört
nicht unserem Schulleiter Müller! 😊)

 

 

 

 

 

Diese Maschine heißt „der Wolf“. Sie lockert die Wolle. Die fällt
am Ende von oben herunter wie Schnee. Sie ist nun ganz weich.
Die Maschine ist sehr laut.
Dann gehen wir eine steile Holztreppe hoch in die große
Halle. Dort stehen viele Maschinen hintereinander. Sie
machen aus der Wolle ein weiches Wollflies.
Wir fassen die Wolle an und nehmen sie in die Hand.
Das ist weich und angenehm.

 

 

 

 

 

An jeder Maschine steht ein Mann, der die
Maschine bedient. Er lässt sie extra für uns
laufen. Die Maschine ist noch lauter als der Wolf!
Das ist ein Keilriemen.
Am Ende der Bandstraße werden die Vor-Fäden
gemacht, sie sind noch ganz weich und reißen,
wenn wir daran ziehen.

Nun gehen wir einen Raum weiter, dort ist die Spinnerei. Der „Kuchen“ (das ist der aufgerollte Vor-Faden) wird auf eine Achse gesteckt und eingefädelt.
Aber erst zeigt uns Frau Gerhard, was „spinnen“ eigentlich ist und wie das geht.
Hier spinnt sie mit einer Spindel einen Wollfaden, wie Dornröschen.

 

 

 

 

 

 

Hinter Frau Gerhards siehst Du die
Spinnmaschine, auf der 100 Fäden
gleichzeitig gesponnen werden können.

Zum Schluss sehen wir die Weberei. Hier wird aus den Wollfäden ein großes Tuch gewebt. Das Weben ist am lautesten! Wir halten uns die Ohren zu. Aber das Tuch ist sehr schön. Wir dürfen alle ein kariertes Tuch anfassen.
Das Weberschiff saust hin und her. Es heißt „Schütze“, weil es so schnell ist wie ein Geschoss.
Ein Weber oder eine Weberin hat im Akkord gearbeitet. Das heißt, sie wurden danach bezahlt, wieviel sie am Tag geschafft haben.

Und dann filzen wir!
Aus weißer und
bunter Wolle machen
wir bunte Bälle!

Jutta Schäfer